Plastik am Strand und zurückgelassene Sandburgen gefährden das Leben der Meerestiere.
Mein Reisebüro Feenland-Reisen übernimmt jedes Jahr Patenschaften für Schildkrötennester und ich arbeite aktiv am Strand mit.

Ist es nicht herrlich, mit den Kindern zusammen Strandburgen zu bauen.
Nicht nur für die Kleinen.

Hohe Türme, tiefe Gräben, Fahnen aus Trinkhalmen und Zinnen aus Glasscheiben. Oder einfach mal ein Loch graben. Das macht doch Spaß. Ein Loch, schmal oder groß wie ein Pool. Selbst kinderlose Erwachsene bringen gerne eine Schaufel und graben: Löcher. Eine Sitzbank für die ganze Clique.

Oder ein Baby Pool exclusive für Ihr Baby. Ein herrlicher Spaß. Aber was ist, wenn Sie den Strand verlassen? Lassen Sie vor der Abreise den Plastikeimer und die Geräte für das nächste Kind liegen? Das ist doch eigentlich eine nette Geste? Die nächste Familie die kommt brauch gar nichts ein zu kaufen.

Bleiben Ihre Burg mit den Zinnen aus Strohhalmen, Glasscherben und die tiefen Gräben so stehen?
Klar doch.
Irgendwann spült das Meer alles weg.
Denken Sie.

Ein anderes Kind wird kommen, und sich über das Eimerchen freuen.
Das stimmt leider nicht so ganz.
In derselben Nacht geht die Flut darüber. Verleit den Burgen, Hügeln und Zinnen eine Zement artige Festigkeit.
Die Scherben und scharfen Muschen sind nun fest verankert.
Menschen, die beim Sonnenuntergang verträumt spazieren gehen, treten hinein.

Und wenn Sie sich an einem Teil der Welt befinden, wo von Mai bis Oktober die Schildkröten in der Nacht ihre Eier legen, dann knallen diese in der dunklen Nacht gegen die harten Sandwände.

Die Tiere können dabei auf den Rücken rollen und haben keine Chance, wieder auf zu stehen. Sie bleiben nur so lange liegen, bis ihr eigener Panzer ihnen die Luft abdrückt.
Die Trinkhalme landen dann irgendwann im Meer. Bis sie in der Nase eines Seevogels, Schildkröte oder eines Delphins landen.

Es hat doch den Kindern so großen Spaß gemacht, diese Burgen und Gräben zu bauen. Der Spaß ist doch am Abend viel größer, alles wieder platt zu trampeln. Machen Sie ein Spiel daraus. Mit dem Motto:
„Wir verlassen den Strand so flach, wie wir ihn vorgefunden haben. Und so sauber.“ Und was ist mit den Löchern?
Den großen tiefen.
Und den kleinen schmalen, ganz tiefen.
Soll das so bleiben, wenn Sie gehen?

Sobald Sie den Strand verlassen, kommen immer noch Leute.
Jogger.
Verliebte Paare.
Romantiker, die den Sonnenuntergang und den Sonnenaufgang sehen wollen.

Das Licht ist schlecht, und der Blick in die weiter Ferne gerichtet. Die sehen Ihr Loch nicht. In den kleinen tiefen Löchern kann man sie; von den Zehen angefangen rauf über das Schienbein und dem Knie nahezu alles brechen.

In ein großes Loch purzelt man der Länge nach rein. Auch nicht schön. Machen Sie doch beim Verlassen des Strandes das Ding wieder zu. Wer will schon, dass ein anderer Tourist frühzeitig abreisen muss.

Oder, dass der nette Kellner nach einer langen Schicht, mit seinem klapperigen Fahrrad, ohne Licht und Bremsen, in Ihre schöne ‚Bärenfalle‘ purzelt?
Und nicht mehr arbeiten kann.

Für die Meerestiere wie die Schildkröten ist dieses Loch eine Todesfalle.
In Florida, der Karibik, Mexiko, Zypern und Griechenland, um nur einige zu nennen, ist im Sommer die ganze Nacht über ein reges kommen und gehen.

Es ist ‚nesting Season‘.
Brutzeit.
Die Tiere graben bis zu drei Mal im Jahr ein Nest und legen ca 100 bis 120 Eier. Wenn sie im Dunkeln beim Landgang gegen Ihre schöne Sandburg prallen, überschlagen sie sich und liegen auf dem Rücken. Nur eine sehr junge Schildkröte könnte sich umdrehen.

Eine ausgewachsene turtle Mama, die zum Brüten kommt, kann das technisch nicht mehr. Im positiven Fall bleibt sie dann aufrecht, erschrickt aber dann in der Regel so sehr, dass sie sofort ins Meer zurück kriecht.
Vor lauter Schreck wird sie die Eier sofort im Meer fallen lassen.
Also eine hundertfache Fehlgeburt.

Schlimmer ist es, wenn sie in das große Loch rollt, und sich überschlägt. Der schwere Panzer drückt ihr dann langsam und qualvoll die Luft ab. Nur selten kann sie durchhalten, bis am Morgen ein Jeep mit freiwilligen Helfern kommt, und sie umdreht.

Aber in der Regel ist sie dann schon erstickt. Oder sie hat sich selbst geköpft. Das war auf jeden Fall nicht ihre Idee, als sie und die Kinder einen tollen Tag beim Loch graben hatten.
Es gibt fast immer freiwilliger Helfer, die uneigennützig jeden Morgen vor Sonnenaufgang die Strände abfahren um Nester zu sichern und schützen. Diese tollen Leute haben schon alle Hände voll zu tun, ohne dass sie auf der Tour noch anhalten müssen, um die Löcher zu schließen und die ‚Burgen zu schleifen‘.

Und dabei wäre es am Vorabend für Sie und die Kinder ein Spaß gewesen, dies zu tun. Plastik am Strand oder sonst wo ist nicht schön. Wenn er bei Ihnen zu Hause auf der Grünfläche liegt, ärgert man sich über diese Leute und hebt ihn auf. Wenn er am anderen Ende der Welt direkt am Wasser liegt, tötet er Meeresbewohner.

Alle Tiere die Vegetarier sind, essen Plastik, weil er so schön süß schmeckt. Das hat eine Darmverschlingung zur Folge und sie sterben jämmerlich. Wenn Wale am Strand gefunden werden, haben sie bei Untersuchungen immer den Bauch voller Plastik. Wäre es nicht schlimm, wenn sie das nächste Mal in den Nachrichten einen gestrandenten Wal sehen, und ausgerechnet ihr Eimerchen ist in seinem Bauch?

Hier ist ein Manatee, der nahe an den Strand kommt. Er stammt, wie die Schildkröten, aus der Zeit der Dinosaurier.

Ein besonderes Übel sind die Trinkhalme weil sie den Delphinen, Schildkröten, Pelikanen und anderen Tieren in der Nase stecken.

Die Six Pack Ringe findet man über dem Schnabel von Pelikanen, die jämmerlich verhungert sind. Plastiktüten werden von den Fischen als Quallen angesehen, sie schwimmen hinein und krepieren.

Stellen Sie sich vor, wie diesen Delphinen ein Trinkhalm im Atemloch stecken bleibt. Oder ein Sixpackring ihn am Essen hindert!

Geben Sie doch die Plastik Spielsachen die Ihr Kind nicht mehr braucht und sie nicht mit heim tragen wollen, gleich einem anderen Kind.
Lassen sie es nicht einfach liegen, wo es verheerendes anrichtet.

Es gibt an meinem Lieblingsstrand in Pass a Grill Florida einen Laden, der extra einen Behälter zum tauschen aufstellt.
Man nimmt gratis ein Spielzeug und bringt es nach dem Urlaub zurück.
Die Hotels haben zum Teil diese Idee aufgegriffen und stellen einen Behälter bereit. Allen ist geholfen. Sie geben nicht extra Geld für dieses Eimerchen aus, das dann zu einem anderen Kind weiter wandert.

Hilfe kommt inzwischen von Hobbytauchern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Plastik auf dem Meeresgrund zu suchen. Sie finden sich zu Gruppen zusammen und bergen den Müll.

Feenland Reisen gibt der Natur zurück, was der Tourismus ihr teilweise nimmt. Wir adoptieren jedes Jahr Schildkröten Nester am Strand von St. Pete Beach und Pass a Grille in Florida.

Und ich selbst arbeite selbst im Mai und Juni am Strand, suche Nester und helfe diese vermessen und sichern, und habe Plastik auf. Siehe Am Abend laufe ich dann wieder und verwickle Kinder in ein Gespräch. Ich erzähle ihnen, was passiert, wenn sie eine Burg, oder ein Loch zurücklassen.

In der Regel weckt das in den Kleinen den Pfadfinder Instinkt und sie begradigen dann vor dem Heimweg den Strand. Nur einmal hatte ich einem kleinen Mädchen die Gefahr für die Turtles zu lebhaft geschildert. Sie brauch in verzweifelte Tränen aus. Seither mache ich es diplomatisch sanfter. Immerhin hat sie sofort ihren Tunnel zu geschaufelt.

Die gelben Kugeln wurden im Naturschutzgebiet Shell Key von uns gefunden. Schießübungen! Sie wären in der Größe ideal für die Meerestiere als Mittagessen gewesen. Die Hobby Schützen hatten keine Ahnung, dass sie damit diese Tiere töten.